Wärmeverlust sichtbar machen – Thermografiemessungen für den Tourismus

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Wärmeverlust sichtbar machen – Thermografiemessungen für den Tourismus

Bereits zum dritten Mal hat die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Mondseeland gemeinsam mit dem Tourismusverband MondSeeLand eine kostenlose Thermografiemessung für Tourismusbetriebe angeboten. Zwei Betriebe – der Ferienhof Hölzlbauer und der Hochserner Hof in Tiefgraben - haben dieses Angebot im Winter 2025 genutzt. Die Messungen wurden vom Ingenieurbüro Zauner aus Salzburg unter der Leitung von DI (FH) Benjamin Zauner durchgeführt.

Mit Hilfe einer Wärmebildkamera konnten Wärmeverluste an den Gebäuden sichtbar gemacht werden - und die Messbedingungen im Februar waren wieder ideal: klare Nächte, Minustemperaturen, kein Wind usw. – all das ist notwendig, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Grundsätzlich zeigt sich in den Thermografieberichten: Dunkelblaue Bereiche sind gut, hier geht kaum Wärme verloren. Orange, rot bis weiß hingegen zeigen Problemstellen – hier entweicht viel Energie. Auch fleckige Bereiche sind kritisch, da sie auf Schwachstellen im Wandaufbau (z. B. bei Ziegeln oder Steinmauern) hinweisen. Diese können sogar zu Schimmelbildung, beispielsweise durch aufsteigender Feuchtigkeit führen.

In beiden Betrieben konnten verschiedene Wärmebrücken aufgedeckt werden: etwa Übergänge zu Dachboden und Keller, Fensteranschlüsse, Schwellenbereiche, aber auch nicht klar definierbare Schwachstellen, die einer genaueren Kontrolle bedürfen. In einem Fall wurde sogar großer Wärmeverlust durch ein Kühlaggregat festgestellt. Die Lösung: Die Abwärme könnte mithilfe einer kleinen Luftwärmepumpe effizient zur Warmwasserbereitung genutzt werden – eine kostengünstige Maßnahme mit großer Wirkung.

Weitere Empfehlungen von Hr. Zauner betrafen:

  • Dämmung der obersten Geschoßdecke, idealerweise in Eigenleistung umsetzbar
  • Austausch veralteter Fenster, bei denen möglicherweise die Isoliergasfüllung nicht mehr vorhanden ist
  • Dämmung von Rohren und Leitungen sowie die Verbesserung von Bodenanschlüssen

Positiv aufgefallen ist der Einsatz von Holzschindeln an der Fassade, die eine sehr gute Dämmwirkung zeigten. Im Zuge geplanter Sanierungen wird nun sogar überlegt, erneut Holzschindeln zu verwenden – trotz des höheren Aufwands und der Kosten.

Ein herzlicher Dank gilt DI (FH) Benjamin Zauner für die professionelle Durchführung und die fundierte Analyse, den beiden teilnehmenden Betrieben für ihre Offenheit und ihr Engagement sowie der KEM Mondseeland, die Tourismusbetrieben dieses zukunftsweisende Angebot kostenlos zur Verfügung stellt.

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